Imst, Landeck, Pfunds, Reschenpass
Der Weg führte auf kleinen asphaltierten Nebenstraßen ohne größere Steigungen bis nach Reute. Hier verließen wir den Lech und bogen in das enge Zwischentourental Richtung Fernpass ein. Im untergehenden Licht der Sonne betrachteten wir die nun allgegenwärtigen hohen Berge mit der Gewissheit, dass unser Weg zwischen einen dieser Gipfel über den Fernpass führen wird. Die erste Nacht verbrachten wir auf österreichischer Seite unterhalb der Zugspitze in Biberwier auf einem Zeltplatz kurz vor dem Fernpass.
[16.08.2009 Fernpass - Reschenpass - 99 km]

"Warum machen wir das?" - bei besonders langen, steilen und anstrengenden Stücken kommt die Frage immer wieder auf. Abseits der Bundesstraße schoben wir unsere Räder am nächsten Morgen ein langes Stück mit groben und losen Schotter bergauf, bevor sich der Weg zu einer eleganten "Forstautobahn" mit unzähligen Serpentinen weitete. Nach etwas weniger als einer Stunde genossen wir einen unglaublichen Ausblick auf die zurückliegende Zugspitze und auf das vor uns liegende Tal Richtung Süden inklusive der Burg Fernstein.

Auf der Passhöhe verließen wir die Schotterstrecke und rauschten die Bundesstraße hinab. Bis zum (späten) Mittag radelten wir auf dem gut ausgebauten Inntalradweg bis nach Landeck. Nach einer kräftigen Brotzeit mit Almdudler, Salami und Käse verließen wir die flache Flusslandschaft, denn unser Weg folgte dem jetzt deutlich kleineren und wilderen Inn in die Berge. Die nächsten 30 km bis Pfunds lenkten wir uns durch Gespräche mit anderen Radlern von den kontinuierlichen Steigungen und der eigenen Erschöpfung ab.

Unser Nachtlager fanden wir auf der schweizerisch österreicherischen Grenze direkt am Inn. Nachdem wir auf der Schweizer Seite bis zum Fuße des Reschenpasses geradelt sind, haben wir unser Zelt direkt am Fluss hinter einem kleinen Strand aufgebaut. Wir saßen am Abend noch lange am Ufer, redeten, genossen eine Flasche Wein und blickten in die Sterne. Es lebe Finisterre!