Laveno, Sasso del Ferro, Orta San Giulio
Südlich von Tronzano erstreckt sich die Provinz Varese. Entlang des Sees, aber auch im Hinterland, gibt es zahlreiche kulturelle, religiöse und sportliche Ausflugsziele. Die vielen kleinen Orte am See haben meist eine kleine historische Altstadt, mehrere Kirchen, einen Hafen und einen Strand. Der Ort Laveno hat uns besonders gut gefallen, denn von hier aus konnten wir zum einen mit einer altertümlichen Seilbahn auf den Sasso del Ferro fahren bzw. mit einer Autofähre den Lago Maggiore queren.
Sasso del Ferro


Der Sasso del Ferro (1062 m) ist sowas wie der Hausberg von Laveno. Wir haben den Berg mit einer altertümlichen Seilbahn „bestiegen“. Die Seilbahn bestand aus kleinen grünen „Telefonzellen“, worin immer zwei Personen Platz fanden. Es gab offene und geschlossene „Telefonzellen“, wobei bei schönem Wetter aufgrund der tollen Aussicht nur die offenen Zellen „besetzt“ werden. Die Seilbahn zuckelte in sehr gemächlichen 16 Minuten zur Gipfelstation (974 m) hinauf. Die Aussicht über den Lago Maggiore und das gegenüberliegende Ufer waren traumhaft. Mit zunehmender Höhe wurde es leider immer dunstiger.


Bei der Gipfelstation mit großem Spielplatz trennten wir uns und ich habe den knapp 90 m höheren Gipfel alleine bestiegen. Der Aufstieg hat sich aber aufgrund des Dunstes in der Luft nicht wirklich gelohnt. Für den Abstieg wählten wir den 6,8 km langen Weg über Casere zurück nach Laveno. Der Weg führte zunächst im Schatten der Kastanienbäume nach Casere. Ab Casere verlief der Weg mehr oder weniger direkt gerade steil nach unten, was in der prallen Sonne recht anstrengend und langweilig war. Zur Belohnung der Strapazen gab es ein Eis.
Orta San Giulio


An einem anderen Tag fuhren wir mit der Autofähre von Laveno nach Intra. Die Fähren fahren aller 20 min und brauchen 15 min auf die andere Seeseite. In Intra setzten wir unsere Reise bis nach Orta San Giulio am Lago d’Orta fort. Der Ort befindet sich auf einer Halbinsel im Ortasee und war die einzige Stelle während unserer Reise, die wirklich von Touristen überlaufen war. Oberhalb des Ortszentrums gab es riesige Parkplätze und ein Parkhaus, was die Blechlawine kaum aufnehmen konnte. Wir fanden einen teuren Parkplatz (2€ pro Stunde) und folgten den Massen in die Altstadt. Orta San Giulio beherbergt malerische alte Häuser aus der Zeit der Renaissance und des Barock.




Vom Piazza Motta legen Boote zur Isla San Giulio, einer Klosterinsel ähnlich der Fraueninsel auf dem Chiemsee, ab. Am Ufer des Platzes herrscht ein buntes Treiben, denn verschiedene private Bootskapitäne versuchen Touristen für den bis zu dreifachen Preis vor der staatlichen Fährlinie abzufangen. Meist mit Erfolg, denn unser Boot war fast leer. Die Insel ist dicht bebaut und wird von der Abtei Mater Ecclesiae dominiert. Leider war es zu unserer Zeit nur möglich den Rundgang zwischen hohen Mauern einmal um die Insel zu laufen, denn die Basilika war nicht geöffnet.