Taal Volcano I

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Meine Reise ans andere Ende der Welt begann mit mehreren langen Flügen. Über Zürich flog ich nach Hongkong, um dann in Manila erst einmal in einem Flughafenhotel zu übernachten, weil der Weiterflug erst am nächsten Tag nach General Santos verfügbar war. Natürlich saß ich nicht nur im Hotel ...

Der Verkehr auf den Straßen ist gewöhnungsbedürftig. Der Stärkere hat Vorfahrt.
Der Verkehr auf den Straßen ist gewöhnungsbedürftig. Der Stärkere hat Vorfahrt.
Interessante Verkabelung. Dem nächsten Tropensturm hält das nur schwerlich Stand.
Interessante Verkabelung. Dem nächsten Tropensturm hält das nur schwerlich Stand.

Schon bei meiner letzten Reise habe ich 60 km südlich von Manila den Taal Vulkan entdeckt. Die Philippinen befinden sich auf dem pazifischen Feuerring und haben zahlreiche aktive Vulkane. Der Vulkan Taal, in der Provinz Batangas, ist der zweitaktivste Vulkan des Landes und hatte im letzten Jahrhundert mehrere heftige Ausbrüche und Erdbeben mit vielen Opfern ausgelöst. Dabei hat der Vulkan immer wieder sein Aussehen geändert. Das aktuelle Erscheinungsbild beinhaltet eine riesige mit Wasser gefüllte Caldera (Lake Taal, Süßwasser). Im See befindet sich Vulcano Island, eine Vulkaninsel mit mehreren Kratern. Im Hauptkrater befindet sich ein schwefelhaltiger, warmer See von 2 km Durchmesser mit der kleinen 40 m durchmessenden Insel Vulcano Point.

Die Tour zum Vulkan habe ich über einen lokalen Tourenanbieter gebucht, der mir einen Fahrer, ein Boot und einen Guide zur Verfügung gestellt haben. Bis kurz vor der Abholung am Hotel war ich nicht sicher, ob alles klappt, denn seit der Buchung gab‘s nur automatisch generierte Antwort E-Mails.

Vulcano Island hinter dichten Regenwolken.
Vulcano Island hinter dichten Regenwolken.

Jun, mein Fahrer, erschien zur vereinbarten Zeit und wie „stürzen“ uns in den Verkehr Manilas. Mehr stehend als fahrend waren wir zwischen den bunten Jeeneys, überladenen Lkw’s und Mopedrikschas unterwegs. Nach knapp 1,5 Stunden erreichten wir Tagaytay City auf dem Rand der äußeren Caldera. In der Höhe war es deutlich kühler und es regnete. Der Lake Taal war unter den dichten Wolken im Krater kaum auszumachen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt, aber der Fahrer beruhigte mich ... das Wetter wird gut. Ich hatte leichte Zweifel.

Bei Sturm und hohen Wellen über den Vulkansee zur Vulcano Island.
Bei Sturm und hohen Wellen über den Vulkansee zur Vulcano Island.
Mein Boot wird vorbereitet. Der Kapitän steht bereit.
Mein Boot wird vorbereitet. Der Kapitän steht bereit.
Graue Wolken stürmen über das Wasser.
Graue Wolken stürmen über das Wasser.
Die Ausleger tauchen tief in die Wellenberge ein. Ich bin komplett naß.
Die Ausleger tauchen tief in die Wellenberge ein. Ich bin komplett naß.

Die nächsten 30 Minuten fuhren wir eine sehr enge und kurvenreiche Straße hinunter zum Lake Taal. Die Hänge der Caldera waren mit üppigem Regenwald bewachsen. Die Luft war dampfig und feucht. Nach und nach konnte ich die Vulkaninsel zwischen den vielen Fischfarmen erkennen.

Eines der traditionellen Boote am Ufer von Vulcano Island.
Eines der traditionellen Boote am Ufer von Vulcano Island.
Viele Boote warten auf Touristen.
Viele Boote warten auf Touristen.

Am Ufer wurden wir bereits erwartet. Ich bekam eine Schwimmweste ausgehändigt und eine Spritzschutzplane. Der See war ruhig, wozu dann die Plane? Das Boot war ein größeres Kanu mit hochgezogenen Enden und zwei Auslegern an den Seiten. In der nächsten halben Stunde sollte ich erfahren, wie all das zum Einsatz kommt. Auf dem offenen See war es windig und die Wellen hoch. Die seitlichen Ausleger und auch die Spitze des Bootes schlugen immer wieder auf die Wellenberge ein. Schon nach der zweiten Welle war ich nass und versteckte mich unter der Plane. Nur mein Kopf schaute noch heraus. Meine Haare waren vom warmen Wasser des Sees komplett durchnässt.

Sonnenschein kurz vor meiner Rückfahrt.
Sonnenschein kurz vor meiner Rückfahrt.
Stand: 25.03.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
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