Westküste – Tazacorte, Puerto de Naos


Auf La Palma gibt es nur wenige dicht besiedelte Regionen. Die Region um Los Llanos und dem Aridanetal ist eine riesige geneigte Ebene auf der sich viele kleine Orte inmitten unzähliger Bananenplantagen befinden. Von den Bananenpflanzen ist meist nur der obere Teil der Pflanze hinter hohen Mauern zu sehen. Oft sind die Plantagen auch komplett mit weißen Plastikplanen überzogen. Die Mauern bieten Schutz vor kalten Winden und die Planen reduzieren den Wasserverbrauch drastisch und sorgen dafür dass die Früchte größer werden. Eine Bananenpflanze ist eigentlich eine riesige Wurzel, die über 100 Jahre alt werden kann und die immer wieder Triebe ausbildet. Jeder Trieb bildet eine Bananenstaude aus, die nach 12 bis 18 Monaten geerntet werden kann. Der abgeerntete Trieb wird abgeschnitten und der nächste Trieb beginnt Früchte auszubilden. Dies und vieles mehr haben wir im Bananenmuseum von Tazacorte erfahren. Die Öffnungszeiten in der Nebensaison sind recht ungünstig, aber eine Putzfrau hatte uns exklusiv hineingelassen.


Neben den Bananen gibt es zahlreiche kleine Strände. Am ersten Tag besuchten wir natürlich den Strand direkt vor unserer „Haustür“ in El Puerto de Tazacorte. Hier befindet sich ein ca. 1,5 km langer Strandabschnitt, der aber zu unserer Zeit nur direkt hinter den Wellenbrechern zum Baden genutzt werden konnte, weil die Wellen im Winter einfach zu stark sind. Einmal wollte ich baden gehen, stand am Ufer und dachte noch, dass ich mich vorher irgendwie nass machen muss … als der Gedanke zu Ende gedacht war, hatte mich bereits eine Welle ins Wasser gezogen. ;-)

Wie der Name schon sagt, gibt es in El Puerto auch tatsächlich den größten Hafen an der Westküste La Palmas. Hier wurden mit EU-Fördermitteln riesige Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe, Fähren und zur Verladung von Bananen gebaut. Der Hafen ist sehr imposant und beeindruckend, leider hat sich hier noch kein Kreuzfahrtschiff hin verirrt und eine Fährlinie zu den anderen kanarischen Inseln konnte auch nicht angesiedelt werden. In dem modernen Hafen liegen viele kleine Fischerboote und private Yachten.
Unser persönlicher Lieblingsstrand ist Playa Charco Verde südlich von Puerto Naos. An diesem etwas abgelegenen Strand war meist kaum etwas los, es gab immer freie Sonnenschirme, der Wellengang und der Wind waren erträglich. Andere Strände wie La Bombilla oder El Remo hingegen waren eher Geröllwüsten bzw. der Stadtstrand in Puerto Naos war für unseren Geschmack etwas zu überlaufen.

Der Aussichtspunkt El Time erlaubt einen herrlichen Blick über die gesamte Westküste bis nach Süden. Neben den Bananenplantagen ist auch immer der Leuchtturm „La Bombilla“ – „Die Glühbirne“ zu sehen. Der Leuchtturm steht auf einem erkalteten Lavastrom des erst 1949 ausgebrochenen Vulkans San Juan. Beeindruckend ist, dass der Lavastrom an vielen Stellen schon wieder begrünt und mit Häusern und Straßen überzogen ist. Schon kurz nachdem der Lavastrom erkaltet war, sind die Leute hingegangen und haben angefangen das Gestein zu zertrümmern und Terrassen und Straßen anzulegen. Die Leute auf La Palma haben eine andere Einstellung zu Vulkanen.