Göteborg

Schweden - ein Land mit endlosen Wäldern, Seen, Küsten und Inseln, roten Häusern und Elchen an jeder Ecke. Das sind die Bilder, die man bei dem Gedanken an das Land im Kopf hat. Wir wollten der mitteleuropäischen Hitze entfliehen und brachen auf, um Westschweden entlang von Kattegat und Skagerrak mit dem Auto, zu Fuß, mit Fähre und Kanu und auf dem Sattel des Fahrrads zu erkunden. Wir sind gespannt auf die Region Buhuslän. Buhuslän ist der Name der ehemaligen schwedischen Provinz von Göteborg nordwärts bis nach Norwegen.


Für die Anreise nach Schweden gibt es viele Möglichkeiten. Wir wählten recht kurzfristig die Anreise von Rostock über Dänemark und dann weiter über die Fähre nach Helsingborg. Das Praktische an den Fähren mit Scanlines ist, dass das Ticket für den ganzen Tag gültig ist und dann jede Fähre an diesem Tag genutzt werden kann, sofern Platz vorhanden ist. Von Rostock gab es 6 Verbindungen pro Tag und nach Helsingborg fahren die Fähren aller 30 Minuten. Wir erreichten das Fährterminal gegen 2 Uhr morgens. Eher schlecht als recht schliefen wir noch 4 Stunden halb sitzend, halb liegend im Auto bevor wir dann auf das Schiff fahren durften. Die Fähre war sehr voll, aber wir fanden noch einen Platz, um ein bisschen weiterzuschlafen.

Der weitere Weg führte uns von Gedser vorbei an Kopenhagen bis nach Helsingør zur nächsten Fähre. Auch hier mussten wir nicht lange warten und waren schnell auf dem nächsten Schiff. Vorbei am Kronborg Slot (dem Hamletschloss) verließen wir Dänemark und waren wenig später schon in Schweden. Nach weiteren drei Stunden erreichten wir unser rotes Ferienhäuschen nördlich von Göteborg.




Göteborg ist die zweigrößte Stadt Schwedens mit fast 600.000 Einwohnern. Für unsere Besichtigung der Stadt wählten wir den Wasserweg. Wir parkten in der Nähe der 107 m hohen Hängebrücke Älvsborgsbron, die am westlichen Ende der Stadt imposant die Göta älv (dt. Gauten) überspannt. Von der Klippans Färjeläge schipperten wir mit dem Linienboot direkt ins Zentrum der Stadt nach Stenpiren. Wir spazierten entlang der Göteborger Oper, ein modernes Bauwerk, weiter zu dem viermastigen Hotelsegelschiff Barken Viking bis zum Lippenstift. Das Hochhaus Skanskaskrapan ist weithin in Göteborg sichtbar und ist oben rot und abgeschrägt wie ein Läppstiftet (dt. Lippenstift). Ein Fahrstuhl führt auf die 86 m hohe Aussichtsplattform, die einen tollen Blick über Göteborg eröffnet.


Am Göteborger Hauptbahnhof nahmen wir an einer online geführten Schnitzeljagt teil, die uns entlang des alten Festungsgrabens zum Göteborger Dom, zur Universität und hinauf zum Skansen Kronan führte. Die Festungsanlage besteht heute noch aus einem achteckigen Turm mit einer goldenen Krone (=Kronan) auf dem Dach. Der Aufstieg ist recht schweißtreibend, aber der Blick über die Innenstadt war toll.



Am Fuße der Festungsanlage befindet sich das Stadtviertel Haga mit seinen alten traditionellen, pittoresken Holzhäusern aus dem 19. Jahrhundert. Haga war früher ein einfaches Arbeiterwohnviertel und hatte einen schlechten Ruf. Heute sind die engen Gassen und Cafés sehr beliebt bei Einheimischen und Touristen. Im berühmten Café Husaren ließen wir es uns nicht nehmen einen Hagabullen, eine riesige Zimtschnecke, so groß wie ein Teller, zu verkosten. Da werden vier Personen von einer Zimtschnecke satt. Lecker!