Intramuros, Manila

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Die Kathedrale von Manila.
Die Kathedrale von Manila.

Mein Ausflug zum Taal Volcano lies mir am Nachmittag noch genug Zeit für Manila. Jun empfahl mir die spanische Altstadt, warnte mich aber vor dem Stau in der Innenstadt. Nach knapp einer Stunde (für 10 km) setzte mich ein Taxifahrer direkt vor der Kathedrale im Altstadtviertel Intramuros ab.

Während der spanischen Kolonialzeit war in diesem komplett von einer Befestigungsmauer umgebenen Viertel die Kolonialverwaltung untergebracht. Über die Jahrhunderte gab es immer wieder erbitterte Kämpfe um die Stadt und zahlreiche Erdbeben, weshalb nur ein Teil erhalten und ein noch kleinerer Teil wieder restauriert wurde.

Einige Ruinen der Festung sind schon wieder überwachsen.
Einige Ruinen der Festung sind schon wieder überwachsen.
Das historische Eingangstor zum Fort Santiago.
Das historische Eingangstor zum Fort Santiago.

Die Kathedrale von Manila hat eine lange Aufbaugeschichte hinter sich. Im 16. Jahrhundert ist die hölzerne Kathedrale oft abgebrannt. Später ist der steinerne Bau immer wieder durch Erdbeben zerstört wurden. Oft kam das nächste starke Erdbeben in dem Jahr als der Wiederaufbau und die Restaurierung gerade abgeschlossen waren. Im zweiten Weltkrieg wurde die ganze Altstadt heftig bombardiert und zerstört. Gegenüber der Kathedrale befinden sich im Westen die Reste des Fort Santiago. Die Festung wurde teilweise von 22 Meter hohen und 8 Meter dicken Mauern umgeben. Im Inneren sind einige spanische Häuser rekonstruiert.

Blick von der Fort Santiago über den Fluß Pasig.
Blick von der Fort Santiago über den Fluß Pasig.
Leihfahrräder mit Rahmen aus Bambus.
Leihfahrräder mit Rahmen aus Bambus.
Die Glocken an der Kirche San Agustin werden geläutet.
Die Glocken an der Kirche San Agustin werden geläutet.
Das prächtige Innere der Kirche San Agustin.
Das prächtige Innere der Kirche San Agustin.

Ich verließ das Fort und lief die General Luna Street bis zur San Agustin Kirche. Die Kirche war deutlich prachtvoller als die Kathedrale und gut besucht, denn es fand gerade ein Konzert statt. Auf dem Vorplatz gab es moderne Leihfahrräder, die mit einem Rahmen aus Bambus gefertigt waren. Ich verließ Intramuros durch das westliche Tor in der Stadtmauer, die im ehemaligen Festungsgraben von einem langgezogenen Golfplatz umgeben war. Gemeinsam mit vielen anderen Manileños erlebte ich über der Bucht von Manila einen traumhaften tropischen Sonnenuntergang.

Spaziergang durch die spanische Altstadt.
Spaziergang durch die spanische Altstadt.
In einigen Straßen gibt es lecker Streetfood.
In einigen Straßen gibt es lecker Streetfood.
Sonnenuntergang über der Bucht von Manila.
Sonnenuntergang über der Bucht von Manila.

Der Weg zurück ins Hotel war nicht leicht, denn hinzu hatte mich das Taxi 230 Pesos mit Taxameter gekostet. Jetzt wollten die Taxifahrer plötzlich 600, teilweise sogar 800, Pesos haben. Sie meinten, dass die Strecke immer so viel kostet. Mein Argument, dass ich vor wenigen Stunden mit Taxameter für 230 Pesos gefahren war, wurde nicht gehört, denn der Taxifahrer mit Taxameter war bestimmt „illegal“. Mein Vorschlag doch einfach das Taxameter anzuschalten, wurde abgelehnt, denn bei mehreren Taxis ist zur gleichen Zeit das Taxameter „plötzlich“ kaputt gegangen. 230 Pesos sind nur knapp 4 €. Ich habe kein Problem etwas mehr zu bezahlen, ich habe aber ein Problem einfach übers Ohr gehauen zu werden, nur weil ich der Ausländer aus dem Westen bin. Hier kam mir meine Erfahrung aus Indien zu gute. Wir verhandelten ein bisschen und die Preise fielen auf 400 Pesos. Die Taxameter waren immer noch kaputt.

Am Ende hatte ich keine Lust mehr und bin gegangen. Plötzlich hielt neben mir eine Mopedrikscha und fragte, ob ich mitfahren wollte. Wir einigten uns auf 230 Pesos und los ging die Fahrt. Das gesamte Gefährt war sehr klapprig. Ich saß im Beiwagen, der nur aus einem Gestell von zusammengeschweißten Rohren bestand. Der Fahrer benutzte viele Schleichwege um den abendlichen Stau herum. Wir schlängelten uns durch den chaotischen Verkehr. Im Beiwagen saß ich nur wenige Zentimeter über dem Boden und nicht selten waren andere Verkehrsteilnehmer zum „Greifen“ nah. Bei jedem Schlagloch wurde stark gebremst, um dem Auseinanderfallen des Gefährts vorzubeugen. Für die 10 km brauchten wir (ohne Stau) 1,5 Stunden. Irgendwie war ich froh die Fahrt überlegt zu haben.

Mit "Höchstgeschwindigkeit" durch die Straßen von Manila.
Mit "Höchstgeschwindigkeit" durch die Straßen von Manila.
Mein Fahrer und sein klapprige Mopedrikscha.
Mein Fahrer und sein klapprige Mopedrikscha.
Stand: 25.03.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
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