Valentinstag in Hongkong



Auf meinem Rückweg von den Philippinen hatte ich in Hongkong viel Zeit bis zum Weiterflug. Der Flughafen liegt auf einer künstlich aufgeschütteten Insel nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Die Einreise ist ohne Visum kostenlos möglich. Mit dem Airport Express ist die Innenstadt in knapp 30 Minuten erreichbar. Die Verständigung mit Englisch funktioniert ausgezeichnet.
Von der Hongkong Station lief ich durch die Häuserschluchten zur Talstation der historischen Bergbahn auf den Victoria Peak (552 m). Die Standseilbahn wurde ab 1885 von einer Schweizer Firma erbaut und 1888 eröffnet.




Die Hochhäuser in Hongkong sind beeindruckend und aufgrund des Platzmangels überall. Es gibt moderne und schlanke Gebäude zwischen historischen alten Gebäuden. Alle Gebäude waren beleuchtet und die meisten wechselten auch Licht und Farben.
Ich hatte die Talstation der Peak Tram noch nicht erreicht und sah schon Schlangen von wartenden Menschen auf den Bürgersteigen. Ich ging auf der Straße vorbei als mir langsam dämmerte, dass die Leute alle bei der Seilbahn anstanden. Heute ist Valentinstag und jeder möchte auf den Victoria Peak. Ich schaute dem Treiben eine Weile zu und entscheid aus Zeitmangel nicht die Bahn zu nehmen. Am Taxistand war wenig los und ich konnte für fast den gleichen Preis in 15 Minuten bis zur Bergstation der Steilbahn fahren.



Von der Bergstation (379 m) aus machte ich mich auf den Weg zum Gipfel des Victoria Peaks. Ich folge der Straße zum Gipfel vorbei am Botanischen Garten. Ich kam immer höher und war irgendwie oben, aber der Gipfel befand sich vollkommen in den Wolken. Ich sah absolut nichts und entschied mich sofort wieder abzusteigen, um eine bessere Stelle für Fotos zu finden.
In der Nähe der Bergstation folgte ich der Lugard Rd. zu einem tiefergelegenen Aussichtspunkt. Der Weg war weit und langsam rannte mir die Zeit davon, denn mein Rückflug sollte bereits in vier Stunden abheben. Die Aussicht vom Lookout entschädigte für all die Strapazen. Vor mir lag das abendlich erleuchtete Hongkong und auf dem Festland die Skyline von Kowloon. Unglaublich all diese Hochhäuser.


Jetzt musste ich mich aber wirklich beeilen – mein Flug ging 0 Uhr. 21 Uhr war ich zurück an der Bergstation. An eine Talfahrt mit der Standseilbahn war nicht zu denken, denn die Schlange wartender Menschen verschwand irgendwo in der Dunkelheit. Bei den Stadtbussen warteten ebenfalls hunderte Leute. Ich stellte mich an der Taxiwarteschlange an. Es waren locker 100 Leute vor mir. Es kamen kaum Taxis. Die Zeit verging. Ich entschied mich die Schlange wieder zu verlassen und ein Taxi auf der Straße abzufangen, aber kein Taxi hielt an. Ich stellte mich erneut hinten an der Warteschlange an. Die Zeit verging. Manchmal kamen gleich 5-6 Taxis mit einmal und viele Personen stiegen ein. Dann war wieder Ruhe. Kein Taxi. Die Zeit verging. Wieder kamen viele Taxis und die Schlange wurde merklich kürzer. Ich schätzte das noch 6-8 Personengruppen – sprich Taxiladungen vor mir standen und es passiert nichts. Kein Taxi. Die Zeit verging. Es war fast 22 Uhr. Dann endlich. Es kamen wieder mehrere Taxis und ich konnte einsteigen. Geschafft! 22:20 Uhr war ich an der Hongkong Station und kurz vor 23 Uhr am Flughafen. Noch schnell das Gepäck abholen, kurz frischmachen, einchecken und fast direkt in den Flieger. Ich war erledigt, habe aber einen ersten Eindruck von Hongkong bei Nacht bekommen.