Nordküste - Los Tilos, La Fajana, Santo Domingo

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Wanderweg zwischen Farnen unter dichtem Blätterdach.
Wanderweg zwischen Farnen unter dichtem Blätterdach.
Die Plattform mit Wetterstation auf Aussichtspunkt Espigón Atravesado war sehr klein und eng.
Die Plattform mit Wetterstation auf Aussichtspunkt Espigón Atravesado war sehr klein und eng.
Cascada de los Tilos
Cascada de los Tilos

La Palma wird auch die Isla Verde – die grüne Insel – genannt. Im Biosphärenreservat Los Tilos im Nordosten ist die Insel besonders grün. Es regnet viel. Die Wälder und tiefen Schluchten verstecken sich oft unter Nebel und in den Flüssen fließt tatsächlich Oberflächenwasser. Los Tilos ist großflächig von Lorbeerwald und Farnen überzogen. Bei einer Wanderung zum Aussichtspunkt Espigón Atravesado kamen wir uns vor wie in Neuseeland. In der Sonne war es warm, aber unter dem dichten Blätterdach war es kalt und feucht. Überall gab es Moose und Farne. In den Bäumen waren allerlei zwitschernde Vögel und in der Tiefe hörten wir das rauschende Wasser des Barranco del Aqua. Der Weg zum Aussichtspunkt führte nach einem dunklen Tunnel am Anfang beständig schweißtreibend bergauf. Am Aussichtspunkt konnten wir, klassisch estnisch, Wald von oben sehen (1,5 h oneway).

Neben dem sehr informativen Besucherzentrum befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt der Wasserfall Cascada de los Tilos. Der Weg entlang eines Wasserkanals durch mehrere Tunnel (Handytaschenlampe!) und der Wasserfall selber sind sehenswert. Wir hatten das seltene Glück, dass zum Zeitpunkt unseres Besuches genau die Sonne in die enge schmale Schlucht auf den Wasserfall schien und das Wasser förmlich zum Glühen brachte.

Eine der wenigen Bademöglichkeiten im Norden La Palmas - Picinas de Fajana
Eine der wenigen Bademöglichkeiten im Norden La Palmas - Picinas de Fajana

Im äußersten Nordosten der Insel befindet sich der winzige Weiler La Fajana. Hier am Rande der rauen Berge gibt es die Möglichkeit in Meerwasserschwimmbecken baden zu gehen (Picinas de Fajana). Bei unserer Ankunft tobte das Meer (wahrscheinlich war gerade Flut) mit aller Gewalt über die niedrigen Schutzmauern der drei Schwimmbecken hinweg. An baden gehen war nicht zu denken. Während eines Besuchs in einem Café besserte sich das Wetter. Die Sonne vertrieb die Wolken und die Wellen wurden kleiner. Ich war der Erste im Wasser. Der Rest der Familie folgte. Die Meerwasserbecken sind durch Mauern gegen die raue See geschützt. Ein Wasseraustausch erfolgt bei Flut. Wenn das Wetter passt, dann sind die Picinas ein herrlich abgelegener Ort zum Abschalten.

Der Abstieg von Santo Domingo in die Barranco de los Sables beginnt.
Der Abstieg von Santo Domingo in die Barranco de los Sables beginnt.
10-15 Minuten dauert die Durchquerung des Barranco de los Sables.
10-15 Minuten dauert die Durchquerung des Barranco de los Sables.
Der Küstenwanderweg erlaubt spektakuläre Blicke auf die Nordküste La Palmas.
Der Küstenwanderweg erlaubt spektakuläre Blicke auf die Nordküste La Palmas.

Über Barlovento führt die LP-1 weiter Richtung Nordwesten. Der archelogische Park von La Zarza wird zwar als das bedeutendste Zentrum über die Benahoare gehandelt, bietet aber nicht wirklich neue Informationen im Vergleich zu den Cuavas de Belmaco. Die Petroglyphen unter den Felsüberhängen sind kaum zu erkennen und das Muesum bereitet die wenigen bekannten Informationen nur anders auf.

Eine Brotzeit mitten im Nirgendwo.*
Eine Brotzeit mitten im Nirgendwo.*

Santo Domingo befindet sich im äußersten Nordwesten von La Palma. Wie der Name vermuten lässt, gibt es hier eine große Kirche. Direkt neben der Kirche befindet sich aber auch ein Wanderweg (GR-130 / Camino Real), der die Insel umrundet. Vom Rand des Dorfes steigt der Weg steil in den Barranco de los Sables hinab. Die ausgetrocknete Schlucht ist grün und mit zahlreichen Kakteen und Drachenbäumen überzogen. In kleinen Höhlen werden Ziegen und Hühner hinter Holzgattern gehalten. Nach 15 Minuten hatten wir die Schlucht wieder verlassen und folgten den Weg bis nach El Palmar (1,5 h oneway). Weit unter uns tobte das Meer. Die Wellen schießen an den vereinzelten Felsinselchen im Wasser in die Höhe. Nach unserem Mittagspicknick kehrten wir nach Santo Domingo zurück. Es gibt auch die Möglichkeit weiterzulaufen und dann ein Taxi zurück zu nehmen. Telefonnummern der Taxiunternehmen befinden sich direkt am Parkplatz hinter der Kirche. Der Weg entlang der Nordküste ist abgeschieden und bei gutem Wetter sehr zu empfehlen.

Kakteen und blühende Mandelsträucher im Barranco de los Sables.
Kakteen und blühende Mandelsträucher im Barranco de los Sables.
In jede noch so kleinen Spalte waren Tierställe für Ziegen und Hühner untergebracht.
In jede noch so kleinen Spalte waren Tierställe für Ziegen und Hühner untergebracht.
Die abgeschiedene und raue Nordküste von La Palma.
Die abgeschiedene und raue Nordküste von La Palma.
Die Kirche von Santo Domingo de Garafia 300 m über dem Meer.
Die Kirche von Santo Domingo de Garafia 300 m über dem Meer.
Stand: 20.03.2016 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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