Snowdon (1085 m)
Der Ausgangspunkt unserer Reise war der Flughafen Londons Stansted, wo wir uns alle kurz vor Mitternacht trafen. Die Einreise nach England war problemlos. Niemand fragte nach der Einreiseanmeldung oder einem negativen Coronatest.



Unser erster Gipfel sollte der Snowdon (1085 m) in Wales sein. Wir wählten, entgegen der traditionellen Challenge Reihenfolge, den südlichsten Gipfel als Ausgangspunkt, weil dieser Berg von Stansted aus am schnellsten zu erreichen ist. Vorbei an Cambridge und Birmingham fuhren wir einsam durch die dunkle Nacht. Eine halbe Stunde vor unserem Ziel begann es heftig zu regnen. Auf dem Wanderparkplatz Pen-y-Pass stand 5 Uhr morgens im strömenden Regen ein Parkwächter in seinem kleinen Parkhäuschen und sagte uns, dass der Parkplatz voll sei. Wir fuhren den Pass auf der anderen Seite wieder hinab und parkten am Llyn Peris (eines Abraumsee eines Schiefertagebaus) und schlossen erst einmal für anderthalb Stunden vor Müdigkeit die Augen.
Auch gegen 7 Uhr Morgens hatte sich das Wetter nicht gebessert. Es regnete einfach weiter und der Wanderparkplatz war den ganzen Tag über ausgebucht. Wir erfuhren, dass es in Nant Peris einen Park & Ride gab, wo ab 7:45 Uhr stündlich Busse nach Pen-y-Pass abfahren. Auf dem Parkplatz kochten wir gemütlich Kaffee und bereiteten unsere Tour vor. Langsam begann es heller zu werden und der Nieselregen schwächte sich ab und hing am Ende nur noch als feiner Nebel über der Landschaft.

Ein stilechter roter Doppeldeckerbus setzte uns kurz nach 9 Uhr am Ausgangspunkt unserer Wanderung ab. Der Snowdon verfügt über mehrere unterschiedlich lange Routen, die rund um den Berg beginnen. Pen-y-Pass bietet den Vorteil, dass die Wege kurz sind und es gleich zwei verschiedene Routen gibt, die einer Rundtour ermöglichen.


Für den Aufstieg wählten wir den höhergelegenen Pyg Track (7 km). Der Weg führte uns durch schroffes Gelände und dichte Wolken in die Höhe. Unsere Sicht betrug meist keine 50 Meter und es gab immer wieder kurze Regenschauer. Der Weg war leicht zu gehen und nach ca. 3 km konnten wir im Dunst auch die Seen Llyn Llydaw und Glaslyn erahnen. Nachdem sich Pyg und Miner’s Track vereinigte hatten, begann der steile Aufstieg mit kurze Serpentinen im Geröll bis zum Treffpunkt mit dem Llamberis Path und dem Snowdon Ranger Path kurz unterhalb des Gipfels. Die letzten 500 Meter folgten wir den Schienen der Zahnradbahn bis zum Gipfel.


Der erste Peak war gut besucht und wir reihten uns in die Warteschlange für das Gipfelfoto im Nebel ein. Leider hatten wir keine Sicht. Einmal zeigte sich hoch über uns ganz kurz blauer Himmel, aber für ein Blick über den herrlichen Snowdonia National Park bis hin zum Meer reichte es nicht.



Nach einer kurzen Brotzeit stiegen wir über den Miner's Track (7 km) wieder ab. Der Weg entlang der Seen ist einfach und größtenteils gepflastert. Das Wetter besserte sich und wir bekamen einen immer schöneren Blick auf die grünen Hügel der Umgebung. Der Gipfel des Snowdon verbarg sich aber weiterhin hinter dichten Wolken. Kurz nach halb zwei saßen wir wieder im roten Bus.
Am Rande des Nationalparks liegt das kleine mittelalterliche Städtchen Conwy direkt an der Irischen See. Wir spazierten auf der komplett erhalten Stadtmauer mit 21 Türmen und 3 Stadttoren und am Hafen entlang bis zur mächtigen Festung, die alle Klischeebilder an eine englische Burg erfüllt. Für unseren ersten Berg gönnten wir uns Kaffee und Eis. Möwen fand speziell das Eis lecker und pickten aus der Luft im Sturzflug zu – Möwenpick.




Unser weiterer Weg führte uns die M6 Richtung Norden vorbei an Liverpool, wo wir sehr viel Zeit im Stau verloren, bis in den Lake Distrikt, wo wir einen schön Platz zum Übernachten mit Auto und Zelt direkt am Meer gefunden haben.