Scafell Pike (978 m)

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Abendessen an der ruhigen Westküste im Lake District.**
Abendessen an der ruhigen Westküste im Lake District.**
Blick von den Küstendünen über den Strand bei Ebbe mit dem Meer in der Ferne.**
Blick von den Küstendünen über den Strand bei Ebbe mit dem Meer in der Ferne.**
Frühstück nach einer erholsamen Nacht und bereit für den nächsten Peak.
Frühstück nach einer erholsamen Nacht und bereit für den nächsten Peak.

Der Lake Distrikt ist eine abgelegene, bergige Region im Nordwesten von England, die von vielen Seen durchsetzt ist. Hier befinden sich alle Berge in England, die über 3000 Fuß hoch sind. Der Scafell Pike ist der niedrigste Berg auf unserer Reise, aber der höchste in England. Der Berg ist über die Hauptroute ab Wasdale Head vom Parkplatz aus sehr leicht zu besteigen. Der Weg ist im unteren Teil gepflastert und weiter oben breit ausgetreten.

Unsere Nacht am Meer war ruhig. Bei unserer Ankunft am Abend war Ebbe und am Morgen war das Wasser schon wieder weg. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir am Wast Water entlang bis zum Wanderparkplatz in Wasdale Head.

Die schmale einsame Straße entlang des Wast Waters zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Die schmale einsame Straße entlang des Wast Waters zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Alte Steinbogenbrücken und grüne Farne laden zum Fotoshooting ein.*
Alte Steinbogenbrücken und grüne Farne laden zum Fotoshooting ein.*

Über dem See hingen die Wolken tief. Berggipfel waren keine zu erkennen. Am Parkplatz begann es richtig zu regnen, so dass wir uns entschieden bei einem weiteren Kaffee zu warten. Kurz nach 9 Uhr begannen wir mit dem Aufstieg. Der Weg war einfach und führte über weite Graslandschaften beständig bergauf. Wir folgten dem Lingmell Gill (Bach) und näherten uns von unten der Wolkendecke. An der Hollowstones Junction verliesen wir den Hauptweg und folgten dem anspruchsvolleren steileren Weg in die Mickledore Scharte. Eingehüllt in Wolken, mit einer Sicht unter 20 Meter, leichtem Regen und vielen losem Geröll, stapften und klettern wir durch die enge Scharte hinauf. Zwischen den engen Felswänden nahm der Wind wie in einem Kamin zu, was für das Wandern mit Poncho nicht gerade von Vorteil war.

Wir steigen entlang des Lingmell Gill in die Höhe.
Wir steigen entlang des Lingmell Gill in die Höhe.
Bei leichtem Nieselregen beginnen wir unsere Tour hinauf auf den Scafell Pike.
Bei leichtem Nieselregen beginnen wir unsere Tour hinauf auf den Scafell Pike.
Die kleinen "Grünen Männchen" sind gelandet. Ein Poncho ist nicht immer ideal.*
Die kleinen "Grünen Männchen" sind gelandet. Ein Poncho ist nicht immer ideal.*
Der Aufstieg durch die Mickledore Scharte bei Nebel und Regen ist im Geröll nicht leicht.
Der Aufstieg durch die Mickledore Scharte bei Nebel und Regen ist im Geröll nicht leicht.
Die Scharte war eng und rutschig. Der kalte Wind trieb uns förmlich nach oben.*
Die Scharte war eng und rutschig. Der kalte Wind trieb uns förmlich nach oben.*
Wir stehen auf dem Gipfel des Scafell Pike. Unsere Sicht reichte kaum für ein klares Foto.
Wir stehen auf dem Gipfel des Scafell Pike. Unsere Sicht reichte kaum für ein klares Foto.

Der Mickledore befindet sich zwischen dem Scafell Pike (978 m) und dem Sca Fell (964 m). In der Vergangenheit hielt man den Sca Fell für den höchsten Gipfel, weil dieser aus Richtung Westen und Süden von unten betrachtet aus höher erschien. Durch spätere Nachmessungen, wurde der wirklich höchste Punkt bestimmt und der Name Scafell Pike eingeführt. Wir können diese Täuschung durchaus nachvollziehen, denn wenn auf dem Scafell Pike nicht die obligatorische kleine Steinsäule gestanden hätte, hätten wir bei dem Nebel und Regen nicht mal erkannt, dass wir oben gewesen sind. Der heftige Wind peitschte den Regen über dem Gipfel. Alle suchten hinter Steinhaufen Schutz und das frostige Gipfelbild war schnell gemacht.

Der Weg auf den Scafell Pike (978 m) - dem höchsten Berg Englands - ist gut ausgebaut.
Der Weg auf den Scafell Pike (978 m) - dem höchsten Berg Englands - ist gut ausgebaut.

Für den Abstieg wählten wir die Hauptroute zurück nach Wasdale Head. Der Weg war einfach zu laufen und uns kamen Busladungsweise Wanderer entgegen, obwohl das Wetter fürchterlich war. Wir stiegen zügig ab und langsam hörte der Regen auf. Die Wolkendecke hob sich etwas. Beim Abstieg hatten wir einen tollen Blick auf das Wast Water und die umliegenden flacheren Berge. Die Gipfel des Scafell Massives blieben aber bis zu unserer Abfahrt hinter den Wolken verborgen.

Beim Abstieg zum Wast Water lösten sich die Wolken ein Stück weit auf. Endlich Sicht!
Beim Abstieg zum Wast Water lösten sich die Wolken ein Stück weit auf. Endlich Sicht!
Der Schafen war das Wetter egal. Das Gras ist grün. Mähhh!
Der Schafen war das Wetter egal. Das Gras ist grün. Mähhh!

Am frühen Nachmittag saßen wir wieder im warmen Auto und fuhren durch den Lake District weiter Richtung Norden. Sobald wir die Berge hinter uns gelassen hatten, zogen sich die Wolken zurück und die Sonne kam zum Vorschein. Der Weg nach Fort William war lang und bis Glasgow durch die Scotish Borderlands auch relative monoton. Nördlich von Glasgow fuhren wir am traumhaft schönen Loch Lomond entlang über Tyndrum bis ins wunderschöne Glencoe Valley. Da kamen viele Erinnerungen an meine Wanderung auf dem West Highland Way wieder auf. Bei der Durchquerung des Rannoch More tauchte die untergehende Sonne die wilde, weite Landschaft in ein ganz warmes goldenes Licht. Einfach herrlich! Am Stob Dearg legten wir natürlich einen Fotostopp ein (Bilder zur Fahrt durch Schottland auf der vorletzten Seite).

Diese Nacht schliefen wir auf einem Zeltplatz, den wir nur eine Minute bevor die Rezeption geschlossen wurde, erreichten. Den Abend verbrachten wir bei leckeren Burgern in einem urigen Pub. Schottland ist so traumhaft schön.

Stand: 28.12.2021 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert*, Patrick** | v7
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