Beginn & Liebegg

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Die Schweiz ist immer wieder eine Reise wert. Auf kleinem Raum gibt es große Abwechslung. Urige Städte und Dörfer. Tiefblaue, warme und kalte Seen zum Baden. Berge für jeden Geschmack und Schwierigkeitsgrat. Wir waren schon oft in der Schweiz, hatten aber in der Vergangenheit oft Pech mit dem Wetter, aber dieses Jahr hat einfach alles gepasst.

Fast wären wir gar nicht in der Schweiz gelandet, denn ursprünglich sollte uns unsere Sommerreise noch einmal nach England in die Region Oxford / London und in den Lake Distrikt führen … aber zu Zeiten von Corona kommt es meist anders als man denkt. Letztes Jahr hatten wir nicht mit England gerechnet und waren dann dort. Dieses Jahr waren wir uns lange Zeit sicher, dass wir aufgrund der niedrigen Inzidenzwerte auf jeden Fall fahren können. Doch plötzlich schossen in den Wochen vor unserem Urlaub die Corona-Zahlen in UK in die Höhe und das Land wurde zum Virusvariantengebiet erklärt, so dass wir hätten bei Ein- und Rückreise jeweils 5 Tage in Quarantäne gemusst. Keine Option. In der Schweiz waren die Corona-Werte niedriger und eine Rückkehr nach Deutschland wäre auch sehr kurzfristig möglich gewesen.

Die liebliche Umgebung von Schloss Liebegg.
Die liebliche Umgebung von Schloss Liebegg.
Viele Sandsteinhöhlen mit Lagerfeuer.
Viele Sandsteinhöhlen mit Lagerfeuer.

Noch ein paar Tipps: Die Corona-Situation in der Schweiz war sehr entspannt. Nur in Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln und Seilbahnen waren Masken vorgeschrieben, ansonsten war alles geöffnet. Obwohl die Schweiz nicht sehr groß ist und die Wege meist nicht weit sind, braucht man doch viel Geduld, denn die Landstraßen sind kurvenreich, es sind nur 80 km/h erlaubt und ein nichtüberholbarer Traktor ist irgendwie immer vor einem. Eine Autobahnvignette ist sehr empfehlenswert. Auch das Reisen mit Kindern, die kaum Ermäßigungen bekommen, will wohl überlegt sein. Es gibt verschiedene Ermäßigungskarten mit denen Kinder dann oftmals kostenlos mit allen möglichen Verkehrsmitteln (auch Seilbahnen) fahren können. Wir haben die Juniorkarte probiert und sind damit sehr gut gefahren.

Bei unserer Anreise hat es geregnet bis zu dem Zeitpunkt als wir unser Hauptquartier in der Nähe des Vierwaldstättersees für den ersten Teil der Reise erreicht haben. Das Jahr 2021 war bisher mit wenigen Sonnentagen gesegnet, aber in den nächsten zwei Wochen sollten wir viel Glück mit dem Wetter haben.

Blick aus einer Höhle hinauf in den Wald.
Blick aus einer Höhle hinauf in den Wald.
Schmale Öffnungen in den Standsteinhöhlen.
Schmale Öffnungen in den Standsteinhöhlen.

Die Anreise durch mehr als die Hälfte von Deutschland war lang. Obwohl die Zeit Dank guter Hörbücher schnell verging, hatten wir dennoch keine Lust am nächsten Tag gleich schon wieder ewig im Auto zum nächsten Ziel zu sitzen. Für einen ersten Ausflug wählten wir die Sandsteinhöhlen unterhalb des Schlosses Liebegg. Das Schloss befindet sich auf einen 70 Meter hohen Felsvorsprung auf ca. 510 Meter Höhe und wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut, in den folgenden Jahrhunderten oft verkauft, erweitert und umgebaut. Heute befindet sich im Schloss das Hexenmuseum der Schweiz.

Unterwegs mit Taschenlampe in den dunklen Höhlen.
Unterwegs mit Taschenlampe in den dunklen Höhlen.

Wir parkten unterhalb des Schlosses, ließen das Schloss aber rechts liegen und wanderten in den nahegelegenen Wald. Seit Jahrhunderten wurden im Wald Sandstein für die Häuser und Kirchen der umliegenden Dörfer abgebaut, was tiefe Höhlen und Gänge in den umgebenden Talwänden entstehen lassen hat. Die Natur ist dabei die Höhlen wieder zurück zu erobern und füllt die Löcher langsam wieder mit Geröll und Erde aus.

Das Tal bei Schloss Liebegg umgeben von vielen Höhlen.
Das Tal bei Schloss Liebegg umgeben von vielen Höhlen.

Die Sandsteinhöhlen sind einer wahrer Abenteuerspielplatz für Groß und Klein. Es gibt einzelne Höhlen, aber auch verbundene Gänge. Einige Abschnitte sind so dunkel, dass die Erkundung mit Taschenlampe fortgesetzt werden muss. Andere Abschnitte sind sehr steil, so dass nach einem Regen der lehmige Untergrund sehr rutschig werden kann. Toll sind auch in den Eingangsbereichen die zahlreichen Lagerfeuerplätze, die selbst bei Regen geschützt sind. Wir ließen uns das Lagerfeuer natürlich nicht entgehen.

Stand: 25.11.2021 | Text + Bilder: Camillo | v7
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